Wie Pflanzen Abwehrgifte bilden ohne sich selbst zu schaden
Research News Release
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Forschende des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie und der Universität Münster klären die Biosynthese und genaue Wirkungsweise von Diterpen-Glykosiden in wilden Tabakpflanzen auf. Die gegen Fressfeinde wirksamenAbwehrstoffe greifen die Zellmembran an. Um sich selbst vor den eigenen Giften und der Zerstörung der Zellmembran zu schützen, speichern Tabakpflanzen sie in einer ungiftigen Form. Selbsttoxizität und der Schutz davor scheinen bei der Evolution der pflanzlichen Abwehr eine größere Rolle zu spielen als bislang angenommen.
In einer internationalen Studie haben Wissenschaftler*innen des Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité - Universitätsmedizin Berlin sowie in Großbritannien, Australien und den USA Hunderte bisher unbekannte Variationen in Genen gefunden, die die Konzentration dieser kleinen Moleküle im Blut teils drastisch beeinflussen. Ihre Ergebnisse haben die Forscher*innen nun in der Zeitschrift Nature Genetics veröffentlicht.
Die faszinierenden Facettenaugen der Insekten bestehen meist aus hunderten Einzelaugen, den Facetten. Im Verlauf der Evolution ist eine enorme Vielfalt an Augengrößen und -formen entstanden, die eine Anpassung an unterschiedliche Lebensbedingungen darstellen. Unter der Leitung einer Emmy-Noether Forschergruppe der Universität Göttingen haben nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Beteiligung der Universität Pablo de Olavide in Sevilla gezeigt, dass diese Unterschiede durch sehr verschiedene Veränderungen im Genom von Essigfliegen hervorgerufen werden können. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Molecular Biology and Evolution erschienen.
Auch die Nachfahren normaler Bakterien können es schaffen, für längere Zeit auf metallischen Kupferoberflächen zu überleben. Letztere gelten eigentlich als sicheres Mittel gegen schädliche Keime. Einem internationalen Forschungsteam unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr ist es gelungen, diese Überlebenskünstler im Labor zu erzeugen und näher zu untersuchen. In "Applied and Environmental Microbiology" beschreiben die Forschenden ihre Arbeit und geben Hinweise, wie diese Entwicklung verhindert werden könnte.
Erstmals haben Physiker zwei auf mehrere Quantenobjekte verteilte Quantenbits miteinander verschränkt und deren Quanteneigenschaften erfolgreich übertragen. Damit ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von fehlertoleranten Quantencomputern erreicht. Die Wissenschaftler berichten darüber in der Fachzeitschrift Nature.
COVID-19-Patient*innen, die gleichzeitig an Bluthochdruck leiden, erkranken häufiger besonders schwer und haben dann sogar ein erhöhtes Sterberisiko. Wissenschaftler*innen vom Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité - Universitätsmedizin Berlin fanden nun in Zusammenarbeit mit ihren Partnern in Heidelberg und Leipzig heraus, dass die Immunzellen von Patient*innen mit Bluthochdruck bereits voraktiviert sind, was unter COVID-19 massiv verstärkt wird.
Der moderne Mensch, Homo sapiens, entstand vor etwa 300.000 Jahren in Afrika, wo die ältesten versteinerten Überreste und die frühesten kulturellen und technologischen Zeugnisse unserer Spezies zu finden sind. Dieses Repertoire an Materialien und Technologien wird gemeinhin als Mittelsteinzeit bezeichnet und blieb in weiten Teilen Afrikas bis vor etwa 60-30 Tausend Jahren in Gebrauch. Neue Untersuchungen im Senegal zeigen nun, dass diese "erste menschliche Kultur" 20.000 Jahre länger überdauerte als bisher angenommen und noch bis vor 11.000 Jahren genutzt wurde.
Materialwissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben ein Verfahren zur thermischen Härtung von sehr dünnem Glas weiterentwickelt. Es könnte die Limitierung des thermischen Vorspannens auf Glasdicken im Millimeterbereich beseitigen und den Prozess zudem auf ganz neue Glastypen anwendbar machen. Der Europäische Forschungsrat unterstützt den Jenaer Glasexperten Prof. Dr. Lothar Wondraczek nun bei der weiteren Entwicklung des Prozesses mit dem renommierten „ERC Proof of Concept Grant".
Die UNESCO-Welterbestätte Olduvai-Schlucht (heute Oldupai-Schlucht) im Norden Tansanias, bekannt als die „Wiege der Menschheit", gelangte insbesondere durch Louis und Mary Leakey zu weltweiter Berühmtheit. Neue interdisziplinäre Feldforschung führte nun, wie in Nature Communications berichtet wird, zur Entdeckung der bislang ältesten archäologischen Stätte in der Oldupai-Schlucht und zeigt, dass frühe Menschen inmitten ökologischer Veränderungen über einen Zeitraum von 200.000 Jahren vielfältige Lebensräume nutzten.
Der Übergang von der mittelalterlichen Warmzeit zur Kleinen Eiszeit wurde offenbar von starken Dürren zwischen 1302 und 1307 in Europa begleitet,die der feucht-kalten Phase der 1310er Jahre und der damit verbundenen großen Hungersnot von 1315-21 vorausgingen. Die Wetterlagen 1302-07 seien vergleichbar mit der Wetteranomalie 2018, als in Kontinentaleuropa eine außergewöhnliche Hitze und Dürre herrschte, schreiben die Forschenden der Leibniz-Institute für Geschichte und Kultur des östlichen Europas (GWZO) und für Troposphärenforschung (TROPOS) im Fachjournal Climate of the Past.