News Release

Ein Campus mit Strahlkraft in die Gesellschaft hinein

Goethe-Universität, Jesuitenorden und Bistum Limburg unterzeichnen Letter of Intent zur Zusammenarbeit

Business Announcement

Goethe University Frankfurt

FRANKFURT. Die Absichtserklärung zielt auf eine hochschulübergreifende Kooperation
zwischen dem Fachbereich Katholische Theologie der Universität und der PTH Sankt
Georgen in Form eines hochschulübergreifenden Fachbereichs, wie es gemäß dem
Hessischen Hochschulgesetz möglich ist. Studierende sollen an beiden Einrichtungen
immatrikuliert werden; die Lehrenden beider Einrichtungen stehen ihnen zur
Verfügung. Gemeinsame Forschungsvorhaben werden ebenfalls intensiviert. Ein
Kooperationsrat soll Grundsatzfragen des hochschulübergreifenden Fachbereichs
regeln.


Die Universität prüft zudem den Erwerb des Campus Sankt Georgen aus dem
Grundstockvermögen ihrer Stiftungsmittel, um das Gelände gezielt für Forschung,
Lehre und den internationalen Austausch zu nutzen. Dabei handelt es sich um Geld
aus den Stiftungserträgen und dem Grundstockvermögen, welches bei einem solchen
Erwerb grundsätzlich in seinem Bestand zu erhalten ist. Es werden für den Erwerb
keine Mittel aus dem laufenden Haushalt der Universität verwendet. Aus Sicht der
Universität bietet ihr die Investition neben Möglichkeiten für wissenschaftliches
Arbeiten und studentisches Wohnen auch die Chance, Einheiten aus bisher
angemieteten Räumen in Sankt Georgen unterzubringen, also Ausgaben zu reduzieren
– angesichts der Sparvorgaben des Landes Hessen ein wichtiges Ziel.
„Die Zukunft zahlenmäßig kleiner Fächer – und dazu gehört die Katholische Theologie
– ist uns ein großes Anliegen; dazu kann diese Kooperation einen wichtigen Beitrag
leisten“, erläutert Universitäts-Präsident Enrico Schleiff. „Zugleich kann der Campus in
Oberrad zu einem Ort werden, an dem die Gesellschafts-, Sozial- und
Geisteswissenschaften mit neuer Strahlkraft in die Mitte gesellschaftlicher Debatten
rücken. Als Ergänzung zum Campus Westend bietet sich hier die Möglichkeit, in
anderer Umgebung zu forschen und zu lehren, etwa in flexiblen Shared-Office-
Lösungen, mit ungestörten Masterclasses oder internationalen Konferenzen. Das
Flächenpotenzial eröffnet zugleich Perspektiven für die Entwicklung benötigter
Studierendenwohnheime, ein strategischer Schritt, mit dem sich die Goethe-
Universität auch als aktive Partnerin in der Lösung drängender stadtgesellschaftlicher
Herausforderungen positioniert.“

Für den Jesuitenorden sagt Provinzial P. Thomas Hollweck SJ: „Wir Jesuiten wollen
unser weltweites Netzwerk mit rund 200 Universitäten und Hochschulen durch die
Zusammenarbeit mit der Universität Frankfurt mit einem Theologiestandort in
Deutschland profilieren, der die Katholische Theologie verstärkt in das Gespräch mit
benachbarten Wissenschaften und öffentliche Diskussionen bringt. Zudem soll eine gut
qualifizierte Ausbildung für die verschiedenen Berufsfelder, die sich in den Diözesen
Deutschlands entwickelt haben und weiter ausdifferenzieren, geschaffen werden. Der
Campus soll weiterhin der Forschung und Lehre sowie der weltkirchlichen Vernetzung
dienen. Er soll eine Ausbildung bieten, die es jungen Menschen ermöglicht, sich
existentiell und spirituell mit Weltanschauungs- und Glaubensfragen
auseinanderzusetzen.“

Der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing erklärt für die Trägerdiözesen (Hamburg,
Osnabrück, Hildesheim und Aachen) der Hochschule Sankt Georgen: „Die Stärke von
Frankfurt, das als Standort theologischer Forschung und Lehre stark von interreligiösen
und interkulturellen Bezügen geprägt ist, wird durch die vertiefte Kooperation des
Fachbereichs 07 Katholische Theologie der Goethe-Universität und der Philosophisch-
Theologischen Hochschule Sankt Georgen weiter ausgebaut. Er gewinnt damit nicht
nur für Hessen, sondern auch deutschlandweit und dank des Engagements der Jesuiten
auch international an Profil. Damit werden starke Impulse für eine universitär und
weltkirchlich diskursfähige Theologie gesetzt.“

Nach der Unterzeichnung des Letter of Intent werden nun die inhaltlichen Ziele weiter
präzisiert und es soll ein detaillierter Vertrag entwickelt werden, in dem die angezielte
strukturelle Zusammenarbeit geklärt ist. Dieser Vertrag wird dann in den Gremien der
Jesuiten, des Bistums und der Universität beraten.

Die beiden Frankfurter Hochschulen pflegen bereits zahlreiche Kontakte, unter
anderem mit einem gemeinsamen dualen Master-Studiengang Sozialethik im
Gesundheitswesen und zahlreichen weiteren Kooperationen zwischen Sankt Georgen
und dem Fachbereich Katholische Theologie sowie anderen Fachbereichen der Goethe-
Universität.


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