News Release

Neue wissenschaftliche Artikel zeigen möglichen Zusammenhang zwischen Mikroplastik in hochverarbeiteten Lebensmitteln und Gehirngesundheit

Bahnbrechende Sammlung von vier Artikeln in Brain Medicine untersucht alarmierenden "Löffel" Mikroplastik in menschlichen Gehirnen mit möglichen Verbindungen zu Depression und Demenz

Peer-Reviewed Publication

Genomic Press

image: 

This cover image depicts a human brain with colorful microplastic particles scattered across its surface, juxtaposed with a white plastic spoon as a visual representation. Research has revealed that the human brain contains approximately "a spoon's worth" of microplastics and nanoplastics, with particularly high concentrations (3-5 times greater) in individuals with dementia. The multicolored particles shown on the brain surface represent the variety of plastic types detected, with polyethylene being predominant. The image illustrates the concerning 50% increase in microplastic concentration observed between 2016 and 2024, highlighting the rapid infiltration of these synthetic materials into our most protected organ.

view more 

Credit: Genomic Press

NEW YORK, New York, USA, 20. Mai 2025 – Eine bahnbrechende Sammlung von vier Artikeln, die in der Mai-Ausgabe von Brain Medicine veröffentlicht wurden, fasst zunehmende Beweise zusammen, dass Mikroplastik aus hochverarbeiteten Lebensmitteln sich im menschlichen Gehirn ansammeln und potenziell zu den weltweit steigenden Raten von Depression, Demenz und anderen psychischen Störungen beitragen könnte. Die Arbeiten liefern die bisher umfassendste Analyse, wie diese winzigen Plastikpartikel über mehrere miteinander verbundene biologische Wege die Gehirngesundheit beeinflussen könnten.

Der Plastiklöffel in Ihrem Gehirn

Das auffällige Cover der Mai-Ausgabe 2025 von Brain Medicine zeigt ein menschliches Gehirn, das mit bunten Mikroplastikpartikeln gesprenkelt ist, neben einem Plastiklöffel – ein Bild, das den Hauptbefund eindrucksvoll vermittelt: Menschliche Gehirne enthalten etwa "einen Löffel" Mikroplastikmaterial. Dieses alarmierende Konzept wird in allen vier Artikeln dieser Sondersammlung eingehend untersucht, darunter ein zuvor online veröffentlichter Kommentar mit dem Titel "Menschliche Mikroplastikentfernung: Was sagen uns die Beweise?" (https://doi.org/10.61373/bm025c.0020), der nun in der Mai-Ausgabe neben drei neuen, heute veröffentlichten Artikeln erscheint.

Der zentrale Standpunktartikel von Dr. Nicholas Fabiano von der Universität Ottawa, Dr. Brandon Luu von der Universität Toronto, Dr. David Puder von der Loma Linda University School of Medicine und Dr. Wolfgang Marx vom Food & Mood Centre der Deakin University mit dem Titel "Mikroplastik und psychische Gesundheit: Die Rolle hochverarbeiteter Lebensmittel" (https://doi.org/10.61373/bm025v.0068) baut auf ihrem früheren Kommentar zur Ansammlung von Mikroplastik im menschlichen Gewebe auf, "Menschliche Mikroplastikentfernung: Was sagen uns die Beweise?" (https://doi.org/10.61373/bm025c.0020). Diese neue Standpunktarbeit synthetisiert aufkommende Beweise, um eine neuartige Hypothese vorzuschlagen, die den Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel, die Mikroplastikexposition und Ergebnisse der psychischen Gesundheit verbindet.

"Wir sehen konvergierende Beweise, die uns alle beunruhigen sollten", erklärt Dr. Fabiano. "Hochverarbeitete Lebensmittel machen in Ländern wie den Vereinigten Staaten inzwischen mehr als 50% der Energieaufnahme aus, und diese Lebensmittel enthalten deutlich höhere Konzentrationen an Mikroplastik als unverarbeitete Lebensmittel. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass diese Partikel die Blut-Hirn-Schranke überwinden und sich in alarmierenden Mengen ansammeln können."

Die Verbindung zur psychischen Gesundheit

Die Forscher zitieren umfangreiche Belege, die den Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel mit negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit in Verbindung bringen. Eine kürzlich in The BMJ veröffentlichte Übersichtsarbeit ergab, dass Menschen, die hochverarbeitete Lebensmittel konsumierten, ein um 22% höheres Risiko für Depression, ein um 48% höheres Risiko für Angstzustände und ein um 41% höheres Risiko für schlechte Schlafauswirkungen hatten.

Besonders überzeugend an ihrer Hypothese ist der neuartige Vorschlag, dass Mikroplastik – winzige Plastikpartikel kleiner als 5 mm – ein fehlendes Bindeglied in dieser Beziehung sein könnte. Die Forscher verweisen auf beunruhigende Daten, die zeigen, dass Lebensmittel wie Hähnchen-Nuggets 30-mal mehr Mikroplastik pro Gramm enthalten als Hähnchenbrust, was die Auswirkungen der industriellen Verarbeitung verdeutlicht.

Die Hypothese gewinnt weitere Glaubwürdigkeit durch kürzlich in Nature Medicine veröffentlichte Ergebnisse, die alarmierende Mikroplastikkonzentrationen im menschlichen Gehirn nachgewiesen haben – laut den Forschern etwa "einen Löffel voll" – mit drei- bis fünfmal höheren Werten bei Personen mit dokumentierten Demenzdiagnosen.

Gemeinsame Schadensmechanismen

"Diese Hypothese ist besonders überzeugend, weil wir bemerkenswerte Überschneidungen bei den biologischen Mechanismen sehen", bemerkt Dr. Marx. "Hochverarbeitete Lebensmittel wurden über Entzündungen, oxidativen Stress, Epigenetik, mitochondriale Dysfunktion und Störungen der Neurotransmittersysteme mit negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit in Verbindung gebracht. Mikroplastik scheint über bemerkenswert ähnliche Wege zu wirken."

Der Standpunktartikel wirft eine interessante Frage auf: Könnte der Mikroplastikgehalt hochverarbeiteter Lebensmittel teilweise für ihre beobachteten negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit verantwortlich sein? Um diese Beziehung systematischer zu untersuchen, schlagen die Autoren die Entwicklung eines Dietary Microplastic Index (DMI) vor, um die Exposition durch Lebensmittelkonsum zu quantifizieren.

Mögliche Entfernungswege

Ergänzend zum Standpunktartikel gibt es einen Brevia-Forschungsartikel mit dem Titel "Therapeutische Apherese: Eine vielversprechende Methode zur Entfernung von Mikroplastik?" (https://doi.org/10.61373/bm025l.0056) von Dr. Stefan Bornstein und Kollegen. Dieser Artikel, der ebenfalls in der Mai-Ausgabe veröffentlicht wurde, untersucht vorläufige Beweise dafür, dass die extrakorporale therapeutische Apherese – eine Technik, die Blut außerhalb des Körpers filtert – das Potenzial haben könnte, Mikroplastikpartikel aus dem menschlichen Kreislauf zu entfernen.

"Während wir unsere Exposition gegenüber Mikroplastik durch bessere Lebensmittelauswahl und Verpackungsalternativen reduzieren müssen, brauchen wir auch Forschung darüber, wie diese Partikel aus dem menschlichen Körper entfernt werden können", bemerkt Dr. Bornstein. "Unsere frühen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Apherese einen möglichen Weg zur Mikroplastikentfernung bieten könnte, obwohl noch viel mehr Forschung nötig ist."

Ein Aufruf zum Handeln

Das Thema wird durch ein kraftvolles Gasteditorial von Dr. Ma-Li Wong mit dem Titel "Una cuchara de plástico en tu cerebro: Die Katastrophe eines Plastiklöffels in Ihrem Gehirn" (https://doi.org/10.61373/bm025g.0062) weiter kontextualisiert, das die Sammlung von Artikeln nicht nur als wissenschaftliche Warnung, sondern als Paradigmenwechsel in unserer Denkweise über Umweltschadstoffe und Gehirngesundheit darstellt.

"Was aus dieser Arbeit hervorgeht, ist keine Warnung. Es ist eine Abrechnung", schreibt Dr. Wong. "Die Grenze zwischen innen und außen ist gescheitert. Wenn Mikroplastik die Blut-Hirn-Schranke überwindet, was glauben wir dann, bleibt noch heilig?"

Die Autoren aller vier Artikel betonen, dass ihre Analysen, obwohl mehr Primärforschung nötig ist, eine weitere Dimension zu den wachsenden Argumenten für die Reduzierung des Konsums hochverarbeiteter Lebensmittel und die Entwicklung besserer Methoden zur Erkennung und potenziellen Entfernung von Mikroplastik aus dem menschlichen Körper hinzufügen.

"Da die Werte hochverarbeiteter Lebensmittel, Mikroplastik und negativer Auswirkungen auf die psychische Gesundheit gleichzeitig steigen, ist es zwingend erforderlich, dass wir diesen möglichen Zusammenhang weiter untersuchen", schließt Dr. Fabiano. "Schließlich sind wir, was wir essen."

Die Artikel zu Mikroplastik und Gehirngesundheit aus der Mai-Ausgabe 2025 von Brain Medicine werden am 20. Mai 2025 über Open Access unter folgenden URLs verfügbar sein:

  1. "Menschliche Mikroplastikentfernung: Was sagen uns die Beweise?" von Fabiano, Luu und Puder (https://doi.org/10.61373/bm025c.0020)
  2. "Mikroplastik und psychische Gesundheit: Die Rolle hochverarbeiteter Lebensmittel" von Fabiano, Luu, Puder und Marx (https://doi.org/10.61373/bm025v.0068)
  3. "Therapeutische Apherese: Eine vielversprechende Methode zur Entfernung von Mikroplastik?" von Bornstein et al. (https://doi.org/10.61373/bm025l.0056)
  4. "Una cuchara de plástico en tu cerebro: Die Katastrophe eines Plastiklöffels in Ihrem Gehirn" von Wong (https://doi.org/10.61373/bm025g.0062)

Über Brain Medicine: Brain Medicine (ISSN: 2997-2639, online und 2997-2647, Print) ist eine hochqualitative medizinische Forschungszeitschrift, die von Genomic Press, New York, herausgegeben wird. Brain Medicine ist eine neue Heimat für den interdisziplinären Weg von der Innovation in der grundlegenden Neurowissenschaft zu translationalen Initiativen in der Gehirnmedizin. Der Umfang der Zeitschrift umfasst die zugrundeliegende Wissenschaft, Ursachen, Ergebnisse, Behandlungen und gesellschaftliche Auswirkungen von Gehirnstörungen, über alle klinischen Disziplinen und ihre Schnittstellen hinweg.

Besuchen Sie die Genomic Press Virtual Library: https://issues.genomicpress.com/bookcase/gtvov/

Unsere vollständige Website finden Sie unter: https://genomicpress.kglmeridian.com/


Disclaimer: AAAS and EurekAlert! are not responsible for the accuracy of news releases posted to EurekAlert! by contributing institutions or for the use of any information through the EurekAlert system.