Mit der Fluoreszenz-Lidar-Technik lässt sich nicht nur die Herkunft von Partikeln in der Atmosphäre besser bestimmen. Das Verfahren kann auch bisher praktisch unsichtbare Partikelschichten sichtbar machen. Das schlussfolgert ein Team vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) aus der Auswertung von 250 Stunden an Lidar-Messungen über Leipzig in den Jahren 2022 und 2023. Die Forschenden hatten dabei mehrfach sehr dünne Rauchschichten in großen Höhen beobachtet, die von Waldbränden in Kanada stammten, aber mit klassischen Methoden nicht zu sehen waren. Dies deute darauf hin, dass die obere Troposphäre über Europa möglicherweise stärker verschmutzt ist als bisher angenommen, insbesondere während der sommerlichen Waldbrandsaison, schreibt das Forschungsteam im Fachjournal „Atmospheric Chemistry and Physics“. Die Beobachtungen lassen vermuten, dass dünne Rauchschichten die Bildung von Eiswolken begünstigen können. Die Fluoreszenz-Methode biete große Chancen für eine detailliertere Untersuchung solcher Wechselwirkungen zwischen Aerosolen und Wolken.
Auch aktuell zeigen die Messungen in Leipzig wieder Waldbrand-Rauch aus Kanada. Dieser Rauch ist also nicht nur auf Satellitenbildern zu sehen, sondern kann jetzt mit der Fluoreszenz-Lidar-Technik genauer erforscht werden.