Wenn sich Lichtverhältnisse schnell verändern, muss das Auge in Bruchteilen von Sekunden reagieren, um weiterhin gut zu sehen. Das ist hilfreich oder sogar notwendig, wenn wir etwa durch einen Wald fahren und aus dem Schatten von Bäumen ins Sonnenlicht steuern und dann wieder in den Schatten geraten. "In solchen Situationen reicht es nicht aus, dass die Photorezeptoren im Auge adaptieren, sondern es ist ein zusätzlicher Korrekturmechanismus notwendig", erklärt Prof. Dr. Marion Silies von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Ihre Arbeitsgruppe hat in früheren Untersuchungen bereits gezeigt, dass es bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster einen Korrekturmechanismus gibt, der direkt hinter den Photorezeptoren einsetzt. Nun hat das Team um Silies die Algorithmen, Mechanismen und neuronalen Schaltkreise entschlüsselt, die es ermöglichen, bei sich schnell verändernden Lichtverhältnissen weiterhin stabil zu sehen. Die Arbeit wurde in Nature Communications veröffentlicht.