Wenn Abstandsregeln keine Chance haben
Peer-Reviewed Publication
Forschende der ETH Zürich und des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) zeigen mithilfe einer Risikokarte, in welchen Regionen Afrikas fehlende Infrastruktur zu einer schnelleren Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten führen kann.
Die chemischen Vorstufen unserer heutigen Biomoleküle könnten nicht nur in der Tiefsee an hydrothermalen Quellen entstanden sein, sondern auch in warmen Tümpeln an der Erdoberfläche. Die chemischen Reaktionen, die in dieser „Ursuppe“ möglicherweise stattgefunden haben, hat ein internationales Team unter Leitung der Friedrich-Schiller-Universität Jena nun erstmalig im Experiment nachvollzogen. Sogar eine der Nukleobasen, die den Code unseres Erbguts darstellen, könnte demnach von der Oberfläche unseres Planeten stammen.
Die Inseln Wallaceas im heutigen Ostindonesien wurden bereits vor langer Zeit von modernen Menschen besiedelt. Vor allem austronesisch-sprechende Gruppen hinterließen bei ihrer Ausbreitung über den Seeweg nach Ozeanien archäologische Spuren ihres jungsteinzeitlichen Lebensstils und eine genetische Prägung, die noch bei heutigen Menschen in Ostindonesien nachweisbar ist. Um mehr Einblick in die Besiedlungsgeschichte Ostindonesiens zu erhalten, hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Max-Planck-Institute für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und für Menschheitsgeschichte in Jena sowie des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen neue genetische Studien durchgeführt. Die Forscherinnen und Forscher fanden Nachweise für mehrere genetische Durchmischungen von Menschen verschiedener Abstammung aus den Nachbarregionen in Asien und Ozeanien vor mindestens 3.000 Jahren.
Extensiv genutztes Grünland beherbergt eine hohe Artenvielfalt, übernimmt als Kohlenstoffspeicher eine wichtige Funktion für den Klimaschutz und ist Ort der Futter- und Nahrungsmittelproduktion. Diese Ökosystemleistungen sind jedoch gefährdet, wenn auf den Flächen die Produktivität gesteigert werden soll und deswegen die Nutzung intensiviert wird. Bislang fehlen über größere Flächen Angaben dazu, wie es um den Zustand der Wiesen und Weiden in Deutschland bestellt ist. Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben nun im Fachmagazin Remote Sensing of Environment beschrieben, wie man mittels Satellitendaten und dem Einsatz von Methoden des maschinellen Lernens die Landnutzungsintensität beurteilen kann.
Das menschliche Mikrobiom kann Auskunft darüber geben, ob die Gefahr einer nichtalkoholischen Fettleber besteht. Das hat ein internationales Team unter Leitung des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans Knöll Institut (Leibniz-HKI) in Jena herausgefunden. Die Forschenden entwickelten ein Modell, das anhand der mikrobiellen Zusammensetzung im Darm den möglichen Verlauf der Krankheit vorhersagen kann. Die Studie wurde in Science Translational Medicine publiziert.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dem Mainzer Sonderforschungsbereich/Transregio 146 zur Simulation von weicher Materie eine dritte Förderperiode für weitere vier Jahre bewilligt. An drei weiteren Sonderforschungsbereichen in den Materialwissenschaften, der Biophysik und der Medizin sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) beteiligt. Dabei besonders hervorzuheben: Bei drei der bewilligten Sonderforschungsbereiche mit einem Fördervolumen von rund 35 Millionen Euro kooperieren mit den Universitäten in Mainz und Darmstadt bzw. Frankfurt jeweils zwei Partner der strategischen Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU).
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dem Sonderforschungsbereich SFB/Transregio 146 zur Simulation von weicher Materie für weitere vier Jahre grünes Licht gegeben. Unter Federführung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und mit Beteiligung der TU Darmstadt und des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung arbeiten die Forschenden aus der Physik, der Chemie, der Mathematik und der Informatik in diesem SFB bereits seit acht Jahren zusammen. Sie werden in der nunmehr letzten Förderperiode bis 2026 ihre grundlegende Methode zur computergestützten Simulation weicher Materie weiterentwickeln und neue Aspekte untersuchen.
Menschen, die sich und ihre eigene Leistung systematisch unterschätzen, leiden am sogenannten Hochstapler-Phänomen. Sie führen jeglichen Erfolg auf äußere Umstände oder pures Glück zurück und leben in der ständigen Angst, dass ihr vermeintlicher Betrug auffliegt. In einer neuen Studie unter realen Prüfungsbedingungen zeigen Psychologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) erstmals, dass das Phänomen unabhängig von Alter, Geschlecht und Intelligenz auftritt. Bislang wurde es nur anhand von Befragungen oder Einzelbeispielen untersucht. Die Studie erschien im Fachjournal "Personality and Individual Differences".
Die Unterschiedlichkeit zwischen Menschen ist online geringer ausgeprägt als offline / Nutzer:innen inszenieren besonders ihre psychologischen Eigenschaften im Netz in idealisierter Weise / Veröffentlichung in „Current Psychology“
Mit einer neuen Methode zur Gewinnung von Mikroplastikpartikeln aus Gewässerproben und ihrer Bestimmung haben Forschende des Helmholtz-Zentrums Hereon Proben aus dem tropischen Indischen Ozean untersucht. Das Ergebnis: Die Belastung ist deutlich messbar. Das Hereon-Institut für Umweltchemie des Küstenraumes erforscht das Vorkommen, die exakte Größe und die chemische Zusammensetzung von Mikroplastik in der Umwelt sowie die Wechselwirkungen zwischen Mikroplastik und anderen bereits in der Umwelt vorhandenen Schadstoffen. Die Studie ist aktuell im Journal Environmental Pollution erschienen.